"Das Trojanische Pferd" - ein kinetisches Kunstwerk - erdacht von Siegfried Schmidt - gebaut von Niki Passath & Guenther Pedrotti - Inbetriebnahme am 8. Juni 2013

Trojanisches Pferd Innenzylinder

Der Medienkünstler Niki Passath und der Künstler Günther Pedrotti werden eine Skulptur, ein kinetisches Kunstwerk erschaffen, welches das Prinzip des Trojanischen Pferds - entwickelt durch den Künstler und Physiker Siegfried Schmidt (BRD) - nutzt. Durch die Veröffentlichung dieses hydraulischen Arbeitsprinzips* werden Fragen und Diskussionen auch zur Nutzbarkeit** angeregt.

„Ein wichtiger Aspekt bei diesem interdisziplinären Projekt ist der Wunsch, das Erschaffene gänzlich zu verstehen. Oswald Wiener betont unablässig, dass wir nur verstehen können was wie eine Maschine funktioniert und wir selber bauen können" (Zit. Passath). Nicht zufällig wird die Maschine auf privatem Grund inmitten eines Wohngebiets stehen und zu besichtigen sein. Dadurch ist ein Hinterfragen der traditionellen, kategorialen Zuordnungspaare : Forscher - Labor, Erfinder- Werk-Bastelraum möglich.

* 㤠252. Begriff vom Heber. [...] Ueberdies kann man nirgends leichter als hier die Theorie durch die Erfahrung beleuchten". (Zit.: Georg Christiop Lichtenberg, 1808)
** Ideen [...] sind immateriell, und spielen daher, im Gegensatz zu materiellen Dingen, auf der Bühne der ökonomisch-politischen Debatten eine untergeordnete Rolle. Der Moment des Übergangs, vom spielerischen Experiment zur wissenschaftlichen Erkenntnis und der wirtschaftlichen Nutzbarkeit, erscheint magisch und geheimnisvoll". (Zit.: Mag.des.ind. Andrea Moya Hoke) [mehr]

Matthias Beckmann aus Berlin zeichnet und dokumentiert die Biennale fuer sein MALBUCH FUERSTENFELD - Eroeffnung der Ausstellung der Zeichnungen am 8. Juni 2013 in der Neuen Galerie im Alten Rathaus in Fuerstenfeld

Er arbeitet mit Bleistift und Skizzenblock direkt vor dem Motiv - ein Dokumentarist seiner unmittelbaren Umgebung, der die Informationsfunktion des Zeichnens bewusst einsetzt. „Er zeichnet 'nach der Natur', interessiert sich für sie aber am allerwenigsten. Sein natürlicher Lebensraum ist die Stadt, [...]" (Kunstforum 2011) - TV-Beitrag arte 2009

Beckmanns Motive werden anschließend in einem Malbuch zum Ausmalen und im Biennale Katalog als Abziehbilder zum Einkleben anregen, eine Zeitlinie der Wasser Biennale weiter zu ziehen, in deren Verlauf starke Affekte und Energieflüsse auftreten werden.


Malbuch Fuerstenfeld

Format 29,7x21cm - Umfang 28 Seiten.
Bestellungen an fuerstenfelder@wasser-biennale.org
Preis € 5,- (im Versand € 8,90 Inland / € 12,80 EU)

Animationsfilm LANDSCHAFT MIT GRAUREIHER im Kunstraum des DEUTSCHEN BUNDESTAGES / im Filmhaus Kino in Wien / im Wettbewerb des ONE DAY ANIMATION FESTIVAL 2012 in Wien

Norbert Trummer

Norbert Trummer
Landschaft mit Graureiher
Österreich 2012

Film abspielen!!!


Filmabend am 6. Dezember 2012 im Kunst-Raum des Deutschen Bundestages

NEUE LINIEN 2 zeigt grafische Zyklen aus der Sammlung des Deutschen Bundestages. Neben Grützke, Balthaus, Weischer, Balkenhol, Rauch, Ebert u.a. liegt der Schwerpunkt dabei auf Mappen und Editionen, für die verschiedene Künstler zu einer gemeinsamen Vorlage arbeiteten.
Dem ersten, von Zeichner Matthias Beckmann kuratierten Filmabend im Sommer nachfolgend, suchte diesmal die Berliner Künstlerin und Animationsfilmerin Bettina Munk nach Verbindungen zwischen Grafik (Zeichnung) und (Zeichentrick-)Film. Ihr Anknüpfungspunkt war die im Kabinett des Kunst-Raums gezeigte Edition „Beethoven 2000" mit Werken von Rebecca Horn, Jörg Immendorf, Martin Noel, Heinz Mack, Günther Uecker und anderen Künstlern.
Dabei führt sie und von den frühen Anfängen des Animationsfilms in die Gegenwart und findet erstaunliche Kontinuitäten und Brüche. Wir zeigen in einem etwa einstündigen Filmabend Werke von Lotte Reiniger (D), Karen Yasinsky (USA), Norbert Trummer (AT), Norman McLaren (CA), Georges Schwizgebel (CH) und anderen. Sie sind herzlich eingeladen! (Dank an Distribution Cinédoc Paris Films Coop!)


Kunst-Raum des Deutschen Bundestages [Link]
Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
Schiffbauerdamm, 10117 Berlin [Map]
Zugang über die Spree-Uferpromenade

 

IEFS - die 3. Wasser Biennale ist 2012 Gegenstand ihrer Erkundungen in Groszwilfersdorf und Fuerstenfeld

Zeichnung IEFS

An welchem Ort ist YAHOOS GARDEN? Wo verläuft diese nasse Welt, wo ist sie zugehörig? Was besetzen Hinzukommende, etwa die KünstlerInnen? - Schnittstellen, Reibungsflächen, Tabuzonen, Niemandsland und Grenzen des Wasser- bzw. Projektverlaufs werden aufgespürt und markiert. IEFS Kiesling & Stolberg treten für ihre Forschungsaktion mit Teilnehmenden, Anwohnenden, Besucherinnen und Besuchern in Austausch. Mittels einer Landkarte soll sichtbar werden, wo entlang der temporären künstlerischen Markierungen (sinnliche) Aneignung des Raumes stattfand oder -findet und wo dadurch Anlass für Identifikation (mit Kunst, Wasser, Raum) geschaffen wurde.

* IEFS (Ursula Kiesling & Maki Stolberg) interessiert sich als Forschungseinheit für spontane Kooperationen, Formen der Zusammenarbeit, Mechanismen und Phasen der Gruppenbildung unter künstlerischer Flagge.

[Fotos KLEINE ZEITUNG]

Dr. Elmar C. Fuchs aus den Niederlanden zeigte die "Wasser Bruecke" - das derzeit kleinste "Labor" der Welt in Fuerstenfeld

Wasser Brücke

Entdeckt wurde die Brücke von William George Armstrong, Baron Armstrong of Cragside, einem englischen Wissenschaftler, der darüber 1893 erstmals berichtete. Armstrong setzte es sich schon in frühen Jahren zum Ziel, die im Wasser innewohnende Energie zu nutzen und wurde durch seine hydraulischen Kräne bekannt.

In seinem späteren Leben versuchte er, aus Wasser Elektrizität zu gewinnen - und zwar auf direkterem Weg als durch Schaufelräder oder Turbinen. Im Rahmen der dazu durchgeführten Experimente entdeckte er auch die Wasserbrücke, ein rope of water (Wasserseil), welches sich bei ihm zwischen zwei mit destilliertem Wasser gefüllten Weingläsern spannte.

Ein bislang ungeklärtes und in Vergessenheit geratenes physikalisches Phänomen, mit einfachsten Mitteln (und ohne Teilchenbeschleuniger) realisierbar - und bislang von keinem Modell vorhergesagt - kann es so etwas heutzutage noch geben?

Wir wissen viel über Wasser - aber wir verstehen offenbar nicht alles. Daher ist dieses Experiment dem Bereich der Grundlagenforschung zuzuordnen. Das bedeutet, dass wir eigentlich nicht wissen, was wir hier tun!

Dr. Elmar C. Fuchs

Die Wasserbrücke wurde von Dr. Fuchs 2007 in Graz neu entdeckt und wird derzeit in den Niederlanden am Centre of Excellence for Sustainable Water Technology (WETSUS), Leeuwarden unter seiner Leitung dort erforscht. Dr. Fuchs wird das spektakuläre Experiment in Fürstenfeld live gezeigt.

[Fotos KLEINE ZEITUNG]

Premiere des Animationsfilms "Landschaft mit Graureiher" von Norbert Trummer

Norbert Trummers Filmische Zeichnungen arbeiten mit dem Phasentrick - er bezieht sich auf jene spezielle Technik, die darin besteht, Kader für Kader abzufilmen. Er malt diese einzelnen Kader mit Eitempera auf Fichtenholz, und schafft es mit seiner „Technik" Einzelbilder zu beleben. Ein geeignetes Motiv scheint ihm dabei immer wieder das Wasser mit seinen kulturellen Ausformungen zu sein: wie Paddeln auf dem Fluss, das Motiv der Springbrunnen mit ihrer Strahlenkunst, Freizeit in den Bädern, moderne Jungbrunnen usw.

Norbert Trummer wird für die 3. Wasser Biennale 2012 den Animationsfilm "Landschaft mit Graureiher" realisieren.

Die spezielle Herangehensweise an seine Sujets deckt sich mit dem Grundkonzept der Biennale. Ist für die Biennale - mit ihrem Konzept von Kunst im öffentlichen Raum - der Ort als Erfahrung von großer Bedeutung, stimulieren bei Trummer gerade diese konkreten Ortserfahrungen sein filmisches Schaffen.
Dieser und weitere seiner Filme werden im Rahmen eines „Norbert Trummer Filmabends" im Grabher Haus, dem ehemaligen Logaukino in Fürstenfeld, gezeigt werden.

Christian Eisenberger in der Stadt Fuerstenfeld im Sommer 2012

Christian Eisenberger


Wenn die Wasser Biennale systemische Grenzen auflösen will, dann ist Eisenberger ein Künstler, der vieles auf den Punkt bringt. Gerade dann, wenn er über die Kunst im Unterschied zur Wisssenschaft, die durch Abfolge von Versuchen ihre Erkenntnisse bestätigt bekommt, foldendes sagt: "Der Künstler [...] bildet sich [...] von Arbeit zu Arbeit: Bildende Kunst bedeutet ja, dass sich der Künstler in der Arbeit mit der Arbeit bildet".

Klaus Dieter Zimmer / Daniel Kraut am 7. Juli - "erfahrbar" - staedtische Interventionen. Diskurs zwischen Wahrnehmung und moeglicher Anwendung urbaner Bewegung - zu besichtigen bis Ende Oktober 2012

Klaus-Dieter Zimmer  sculpture Fuerstenfeld 2012

„Mir gibt es sehr schnell einen Begriff von jeder Gegend, wenn ich bei dem kleinsten Wasser forsche, wohin es läuft [...]* schreibt Johann W. Goethe in seiner Italienischen Reise angesichts seiner geologischen Beobachtungen.

Landschaften sind immer unter dem Aspekt einer Ästhetisierung zu verstehen, - mit all ihren subjektiven Interpretationen, die sich zwischen Extremen bewegen können : mal kulminierend in einer „Schönheit" der militärischen Nutzung des Geländes als Deckung und Hinterhalt; dann wieder als Oase für Sportarten.
Der Künstler Klaus Dieter Zimmer und der Geograph Daniel Kraut betreiben neben ihrer künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeit das Freeriden oder Downhillen in dafür passenden Geländeformen.

Die im unteren Feistritztal auffallenden Grabenlandschaften sind Folgen von Wassererosionen und repräsentieren durch ihren kontinuierlichen Gestaltswandel Orte, die sich jeder effektiven Vermessung verweigern.
Es sind dies Orte des Anti-Digitalen: metaphorische Strukturen geprägt von Rinnen, die den Bächen eine autonome Formierung ihrer Fassungen erlauben.

Die Erbauer der Verteidigungsanlagen sahen in diesen Gräben und Einschnitten rund um Fürstenfeld einen strategischen Vorteil, den es zu nutzen galt.
Freerider interpretieren Landschaften mit solch Wellen und Flanken als dynamischen Vorteil für ein flow-country mit dem Bike. - Militärisches Denken als auch aktuelle extreme Outdoor-Sportarten suchen dabei immer im weitesten Sinne nach einer idealen Form - einem Original unter der aktuellen Landschaftsformung.

Entlang ihres Diskurses zwischen Wahrnehmung und möglicher Anwendung urbaner Bewegung setzen nach einem Konzept von Klaus Dieter Zimmer, der Künstler und Daniel Kraut in der Stadt Marker als Anspielungen auf die für den Landstrich rund um Fürstenfeld prägenden Geländeformen.

Guenther Pedrottis Kanale Landnahme in Groszwilfersdorf

Kanale Landnahme

Der Bach steht hier als Abbild des Urbild FLUSS. Dieser ist in unserer Zeit vollkommen „ausgenutzt"; sowohl technisch- als auch ökologisch denkend vorbelastet. „ [...] man spürt heutzutage nicht mehr, was ein Fluss ist. Aber Bäche sind immer noch Bäche. Flüsse sind nicht mehr Flüsse"*.

Das Wasser in den Verzweigungen eines Entwässerungsgrabens in der Nähe von Großwilfersdorf wird auf einer Länge von einem Kilometer aufgestaut und schiffbar gemacht. Die BesucherInnen können in Booten der neu entstandenen Wasserlinie in ihre rhizomartigen Aufgliederungen und Verjüngerungen folgen und diese wie einen Stammbaum lesen, dessen Baumschemata unsere Vorstellungen und Denkmuster bis in die Computertechnik hinein beeinflussen: und wo „die Menschen [...] nicht müde werden, die Spur einer Identität bis in die feinsten Verästelungen kleiner Rinnsale zurückzuverfolgen."**

* Handke, Peter: Interv. KLEINE ZEITUNG 24.7.2011 S. 10
** Pauser, Wolfgang: Ein Buch von Flüssen. Wien: Edition die Donau hinunter 1994, S. 10f

In Zusammenarbeit mit IEFS Kiesling & Stolberg     IEFS Kiesling & Stolberg

       fliegende Kamera

Isabella Pessl / Clemens Lehner im Juli und August - Interdisziplinaeres Forschungsprojekt "luftgeformtes Wasserrad" mit der Universitaet f. angewandte Kunst und experimonde.eu

Clemens Lehner Isabella Pessl

Die alte Tradition des Wasserradbaues wird im Projekt „lufgeformtes Wasserrad" in die Gegenwart transformiert, um dessen Fortbestehen in der Zukunft zu ermöglichen. Ein aufblasbares Wasserrad verbindet somit das Wissen der Vergangenheit mit der Technologie von heute und verweist auf eine ungenutzte nachhaltige Alternative zur Energieerzeugung.

[Projektbericht von C. Lehner ...]

Das Wasserrad steht oft nur noch symbolisch für das Rad des Lebens. Als solches war es gedanklicher Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung der Künstlerin mit dem Thema.

Die Künstlerin Isabella Pessl erhielt schon sehr früh Einblick in die alte Tradition des Wasserradbaues durch ihren Vater, der in seiner Zimmermannstätigkeit unzählige Wasserräder herstellte und restaurierte.
Das Projekt „luftgeformtes Wasserrad" hat sie, betreut von P. M. Schultes, Univ. f. angewandte Kunst Wien, Abteilung „Textil - Freie, angewandte experimentelle und künstlerische Gestaltung" und experimonde | die Welt des Experiments, entwickelt.

Bei der Konstruktion und Berechnungen zusammen mit Clemens Lehner , Fabian Massiczek und Simon Laburda von der Fachhochschule Technikum Wien zeigte sich, dass die Form des aufblasbaren Wasserrades eine beachtliche ökologische Dimension hat, wie dieses interdisziplinäre Forschungsprojekt zeigen wird.

Aus der reflektierten Auseinandersetzung mit dieser ortsspezifischen Technologie können Anregungen zum sorgfältigeren Umgang mit Energie entstehen. Ein wichtiger Gedankenansatz ist dabei auch die Wiedererlangung der unmittelbaren Beziehung zu einem real möglichen Energiespender im Gegensatz zum zentralistischen und anonymen Energielieferanten.