MARIAINSEL - ein Projekt von Alfredo BARSUGLIA vom 8. Juni bis 31. August 2018
Auf Einladung von Günther Pedrotti, dem Initiator der 6. Wasser Biennale Fürstenfeld, errichtet der Künstler Alfredo Barsuglia eine Insel auf der Feistritz, die er nach dem häufigsten Vornamen der Region benennt, nämlich Mariainsel. Barsuglia (Interview 2023) bestellt, gleichsam einem Intendanten eines Kunst- und Kultur-Festivals, sechs Kurator*innen, die die Insel während der Sommermonate 2018 mit Kunst, Performance und Musik bespielen werden. Die Eröffnungen finden ab 8. Juni jeden zweiten Freitag um 19 Uhr statt.
Adresse/Anfahrt: Mariainsel, gegenüber dem Fürstenfelder Freibad, bei der Fußgängerbrücke Badstrasse 1. Öffnungszeiten: täglich von 0 bis 24 Uhr. Weitere Informationen unter www.mariainsel.at oder auf Facebook Mariainsel - Wasser Biennale Fürstenfeld 2018
www.architektursommer.at
Veranstaltungskalender:
08.06. Barbara Kapusta kuratiert von Anne Faucheret
22.06. Justin Lieberman kuratiert von Stephanie Weber
06.07. Cesare Pietroiusti kuratiert von Kate Strain
20.07. Julius Deutschbauer & Andrea Maurer kuratiert von Bettina Kogler
03.08. Marina Sula kuratiert von Severin Dünser
17.08. Rotten Bliss kuratiert von Thomas Edlinger
Die ca. 25m2 große Insel wurde nicht einfach in der Feistritz aufgeschüttet, die Landgewinnung erfolgte durch die Abtrennung einer „Landzunge" durch einen etwa 140 cm breiten Seitenkanal zwischen Feistritz und Hühnerbach.
So wie Straßen oder Plätze oft nach bedeutenden Persönlichkeiten benannt werden, trägt auch die Insel einen für die Region aktuell bedeutenden Name, nämlich den häufigsten Vornamen der Gemeinde Fürstenfeld. Der Name der Insel ist gleichsam ein Zeitdokument für den häufigsten Namen zu Beginn des 21. Jahrhunderts in dieser Gegend.
Die Insel wird wie eine neue Adresse der Stadt hinzugefügt und soll als öffentlicher Ort auch solcher von Bewohner/innen verstanden werden. Bestenfalls wird sich die Insel sogar zu einem neuen, zeitgenössischen Wahrzeichen der Stadt oder einem neuen Aufenthaltsort entwickeln. Die Insel ist nicht unbedingt zweckgebunden, nicht klar definiert und schon gar nicht kommerzialisiert, sondern unvoreingenommen und frei von jeglichem Flächenwidmungsplan.
Nicht nur in Fürstenfeld, sondern auch in größeren Städten wie in Wien das Donauinselfest, in Budapest das Sziget oder in New York The Governors Ball Music Festival finden kulturelle Veranstaltungen auf Inseln statt. Das Mariainsel-Kultur-Festival kann gegebenenfalls als kleinste Festivalinsel der Welt ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen werden. Die Mariainsel rückt Fürstenfeld über die Sommermonate 2018 ins kulturelle Zentrum der Region. Trotz geografischer Begrenzung erlangt sie überregionalen Bedeutung: Die Insel funktioniert als Attraktion für die Fürstenfelder Bevölkerung genau so wie auch für Touristen und Kunstinteres-sierte (vgl. Grazer Murinsel / Vito Acconci-Insel, Graz). Abgesehen davon bleibt die Möglichkeit offen, das Festival jährlich oder biennal zu wiederholen, wenn die künstlich angelegte Insel, mit ihrer bühnenähnlichen Plattform, die an der Schnittstelle zwischen Kunst, Kultur und Freizeit changiert, permanent bestehen bleiben dürfte.
Alternative Nutzungsmöglichkeit:
Badeinsel, Raststation, Sonnendeck, Bootsanlegeplatz, Anglerplatz, Feste, etc.
Am 6. Oktober - "Klein Venedig" - Ein interdisziplinaeres Projekt von Guenther PEDROTTI im Rahmen des 800 Jahre Jubilaeums von Soechau am Samstag 6. Oktober ab 14 Uhr bis Open End
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KLEIN VENEDIG - eine kanale Landnahme
Die Umwandlung des Dorfbaches in einen Wasserweg erzeugt einen überraschenden Perspektivenwechsel, wenn wir Betrachter vom Wasser aus das Ortsbild als das verkleinerte Modell einer Realität als Modell im Realen wiedererkennen. - Getragen von Booten aus, die sich so langsam und ruhig gleitend auf der Wasseroberfläche fortbewegen wie vor der Zeit der Erfindung des Motors.
Wir erobern in kanaler Landnahme im gefluteten Bachbett Räume, die nicht gänzlich durch Vorgaben und Normen besetzt erscheinen. Selbst der „unebene Grund", der die oberflächliche Täuschung auf der Wasseroberfläche erzeugte, lässt uns nicht feststellen, welche Ausrichtung das fließende und jetzt beruhigte Gewässer dem Ort nun vorgibt, wobei die Häuser mit ihren Dächern keine bestimmbare Richtung mehr erfahren - denn „wenn es sich um das Dach handelt, sind alle Gedanken klar" (Bachelard). GP
Am 10. November - Video Präsentation: 10 JAHRE WASSER BIENNALE YAHOOS-GARDEN im artP.kunstverein in Perchtoldsdorf
artP.kunstverein Projekte 2018
Infos
Isa RIEDL als diesjaehrige ZEICHNERIN der 6. Wasser Biennale 8. Juni - 6. Oktober
Die Künstlerin Isa Riedl nimmt wieder eine lange Tradition der Wasser Biennalen auf - Riedl dokumentiert zeichnerisch die Ereignisse der 6. Wasser Biennale und verdichtet dabei das Verbindende aller diesjährigen Projekte: Offene Prozesse im öffentlichen (Stadt)Räumen zwischen Architektur und Design.
In einer anschließenden Ausstellung und in der Dokumentation im Biennale Katalog wiederholen diese Zeichnungen die Ereignislinien mit deren oftmals starken Affekten in dieser Landschaft.
Ab 20. Juli - "Faehrmann Kodritsch" - ein Projekt von Ronald KODRITSCH im Fluss Feistritz - von 20. - 27. Juli (jeweils 21:30 - 24 Uhr)
Fährmann Kodritsch bringt jeweils eine Person in einem Boot auf die andere Seite
der Feistritz, in eine mythologische (Unter)-welt, in das Dickicht der Au.
Am anderen Ufer steht ein Zelt, in das sich der Fährmann und sein Begleiter oder
seine Begleiterin zurückziehen werden.
Was im Zelt passiert, ist ein verschlüsseltes Spiel, ein individuelles Ritual, abgestimmt
auf die bestimmte Person. Danach wird der Begleiter wieder mit dem Boot
über den Fluss an die andere Seite des Ufers gebracht.
Die Performance dauert pro Person ca. fünfzehn Minuten.
täglich von Einbruch der Dämmerung (ca. 21.30) bis Mitternacht (20.-27. Juli)
Alle Veranstaltungen in öffentlichen Räumen sind eigenverantwortlich zu besuchen.
Der Veranstalter übernimmt keine Haftung! TeilnehmerInnen müssen schwimmen können.
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Um ANMELDUNG wird gebeten Kontakt Wasser Biennale
Ankunft am 25. Juli, 18 Uhr - "River Project" - Ein Kunstprojekt von Anita FUCHS (RESANITA) Von der Feistritzquelle bis zur Lafnitzmuendung
©FUCHS
RIVER PROJECT
„Schwimmend, in einem Wassergraben hinter seinem Haus in Suffolk, kommt Deakin die Idee zu einer
in ihrer Exzentrik zunächst sehr britisch anmutenden Expeditionstour - die Vermessung des Landes aus
Fisch- und Froschperspektive erbringt handfeste und durchaus unerwartete Erkenntnisse über die Natur,
ihre - nicht nur - tierischen Bewohner und damit über die gesamte Insel. Wenn Deakin beispielsweise
nach Cambridge reist, um in den Cam zu springen, schildert er nicht nur minutiös Kälte, Wasserqualität
und seine Schwimmroute, sondern nimmt auch die Geschichte der Gegend ins Visier. Gerade weil der
passionierte Schwimmer die Natur verehrt, ist sein Reisebericht immer auch ein Manifest der Freiheit und
der Achtung vor dem Leben. Umweltverschmutzung, Flussbegradigung und das Verschwinden natürlicher
Überlaufwiesen prangert Deakin ebenso an, wie die Sperrung ehemals öffentlicher Gewässer durch Privatisierung der Uferlandschaft und den Wandel des Naturguts Wasser zur Ware."
(Logbuch eines Schwimmers/Roger Deakin)
„Robert Macfarlane folgt alten Wegen - jenen Pfaden, Hohlstraßen, Furten, Feld- und Seewegen, die seit
der Antike die menschlichen Siedlungsräume miteinander verbinden und noch immer als unsichtbare
Wegweiser unsere Bewegungen bestimmen. Diese alten Pfade, begreift er bald, sind mehr als Möglichkeiten, einen Raum zu durchmessen. Nach ihrer jahrhundertelanger Begehung sind sie vielmehr auch Knotenpunkte unseres Denkens, Netzwerke unseres Wissens und ein geographisches Gewebe unserer
Gefühle geworden." (Alte Wege/Robert Mcfarlane)
RIVER PROJECT bezeichnet das Vorhaben dem Fluss Feistritz bis zu seiner Mündung in die Lafnitz zu folgen. Die gesamte Strecke, etwa 114 km, teilt sich auf in den Bereich oberhalb und in den Klammen, wo er als wenig wasserführender Bergbach fließt, und in den mittleren und unteren Teil wo er von zahlreichen Wehren und Wasserkraftwerken immer wieder aufgestaut und unterbrochen ist, hier befinden sich auch Stauläufe mit tieferem Wasser.
Der Plan ist, auf der gesamten Strecke innerhalb des Flussbettes und der direkten Uferbereiche zu bleiben, im Fluss zu gehen, aber auch auf Kiesbänken und Felsen an den inneren Flussrändern, um schwer passierbaren Stellen auszuweichen, Teilstrecken mit einem Schlauchkajak zu befahren, das vor Staustufen und Kraftwerken aus dem Wasser gehoben werden kann, um diese zu umgehen, und im unteren Bereich auch Kurzstrecken zu schwimmen. Für diese Flusswanderung sind 14 Tage eingeplant, sie soll ab Mitte Juli ohne zeitliche Unterbrechungen durchgeführt werden, soweit dies wetterbedingt möglich ist. Die Veränderungen des Flusses sollen fotografisch dokumentiert und in weiterer Folge eine Naturbeschreibung angefertigt werden. Für das Projekt gibt es Informationsaustausch mit der Abteilung 14 - Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit des Landes Steiermark, der Abteilung Wasserbau der Bezirkshauptmannschaft Hartberg und DI Dr. Helmut Habersack (UNESCO Lehrstuhl für „Integrated River Research and Management", Christian Doppler Labor für Sedimentforschung und -management, IWHW -Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiven Wasserbau, WAU - Department für Wasser, Atmosphäre und Umwelt, BOKU - Universität für Bodenkultur Wien)
START I KM 114 I FEISTRITZURSPRUNG, HOCHWECHSEL: 12. Juli 2018
ANKUNFT I KM 6 I MARIAINSEL / STEG GRAZERSTRASSE, FÜRSTENFELD: DIENSTAG,
24. JULI 2018, 18.00 (*wetterbedingte Terminänderung möglich)
ENDE I KM 0 I LAFNITZMÜNDUNG, DOBERSDORF: 25. JULI 2018
Ab 17. August - ROTTEN BLISS "Seaweed Queen" - das Soloprojekt von Jasmine PENDER - (kuratiert von Thomas EDLINGER) auf der MARIAINSEL - Start: Freitag 17. August 19 Uhr (bis 26. August 0-24 Uhr)
Rotten Bliss
Seaweed Queen
Musikperformance: Freitag, 17.8.2018, 19h
Ausstellungsdauer: 18.-26.8.2018
Öffnungszeiten: täglich 0-24h
Kurator: Thomas Edlinger
Rotten Bliss ist das Soloprojekt der Londoner Avantgarde-Cellistin, Vokalistin und Instrument-Erfinderin Jasmine Pender (*1985 in Harlow, UK). Beeindruckt von Jacqueline du Prés wilder Körperlichkeit, begann Jasmine als Teenager im Südosten Englands klassisches Cello zu spielen. Aber L.A.s Heavy Psych Scene inspirierte sie dazu, auf ein elektrisches Modell zu wechseln und mit Effektpedalen zu experimentieren. Rotten Bliss kombiniert Drone, Blues, Folk-Noir, Noise und cinematografische Klanglandschaften mit wilden und intimen Vokalstücken. Ihr erstes Album Nightwatchman Sings wurde 2017 auf Reverb Worship veröffentlicht.
„Eine Angelegenheit voll beunruhigender dunkler Schönheit, die mit einem sowohl magischen wie makabren Unbehagen an Nicos Kälte erinnert" (Mark Barton, The Sunday Experience); „Dunkle und traumartige Soundscapes, fragile, kühne Geschöpfe aus der Nacht, die in legendären Mooren und an einsamen Küsten herumspuken" (Anaïs Prosaic, Regisseurin von Éliane Radigue, l'ecoute virtuose).
Thomas Edlinger, 1967 in Wien geboren, ist der künstlerische Leiter des Donaufestival in Krems. Edlinger arbeitet als Radiomacher, Kulturjournalist, Autor und als Lehrbeauftragter an der Universität für Angewandte Kunst in Wien im Fachbereich Kunst und Wissenstransfer. Sein letztes Buch „Der wunde Punkt. Zum Unbehagen an der Kritik" erschien 2015 im Suhrkamp Verlag.
Ab 3. August -"And this is, again, a fertile state" - Ein Kunstprojekt von Marina SULA (kuratiert von Severin DUENSER) auf der MARIAINSEL - Start: Freitag 3. August 19 Uhr (bis 12. August 0-24 Uhr)
Marina Sula
And this is, again, a fertile state
Eröffnung: Freitag, 3.8.2018, 19h
Ausstellungsdauer: 4.-12.78.2018
Öffnungszeiten: täglich 0-24h
Kurator: Severin Dünser
Marina Sula beschäftigt sich mit Macht- und Glaubensstrukturen, mit Schemata menschlicher Interaktion und Kollektivität, mit Systemen, die Identitäten und Affekte vermitteln. Ein Aspekt dieser Themenkomplexe sind die Rituale und Handlungen, die uns in zunehmend unsicherer wirkenden Zeiten Halt zu geben scheinen.
Unter dem Druck ständiger Selbstoptimierung und Effizienzsteigerung wächst auch das Bedürfnis nach Entschleunigung. Regenerierende und persönliche Rituale im Alltag versprechen Wohlbefinden.
In Analogie zum Konsumgut gewordenen Wellness offeriert Marina Sula den Besucher/innen der Mariainsel Liebesportionen und Heilelixiere. Die Zusammensetzung basiert auf alten Rezepten aus dem Balkan und im Gegensatz zu ihren verrufenen Nachkommen, den Energydrinks, verheißen sie sofortige Gesundung und zwischenmenschliche Verbindung.
Marina Sula, 1991 in Lezhe, Albanien geboren, lebt und arbeitet in Wien. Sie arbeitet medienübergreifend zwischen Skulptur, Fotografie und Installation und an der Schnittstelle zwischen Digitalem und Analogem. Werke von Sula waren zuletzt in Österreich, Italien und Albanien in Ausstellungen zu sehen, etwa im Nationalhistorischen Museum Tirana, im Kunstverein Kevin Space, Wien und der Galerie Gabriele Senn, Wien.
Severin Dünser, 1980 in Wien geboren, ist Kurator für zeitgenössische Kunst am 21er Haus in Wien. Zwischen 2009 und 2012 leitete er gemeinsam mit Christian Kobald den Kunstverein Contemporary Concerns (COCO) und zuvor Krinzinger Projekte. Als freier Kurator organisierte er zahlreiche Ausstellungen und schrieb unter anderem für Spike Art Quarterly und mono.kultur.
Am 5. Juli - "Non-Functional Thoughts" von Cesare PIETROIUSTI - Praesentation und Diskussion im Museum Pfeilburg im Rahmen der Mariainsel - 5. Juli 19 Uhr
Präsentation im Museum Pfeilburg im Rahmen der Mariainsel - Wasser Biennale Fürstenfeld 2018. Mariainsel ist ein Projekt von Alfredo Barsuglia für die 6. Wasser Biennale in Fürstenfeld 2018. An der Diskussion beteiligt sind unter anderem Alfredo Barsuglia, Günther Pedrotti, Cesare Pietrouisti und Kate Strain. Adresse: Museum Pfeilburg, Klostergasse 18, 8280 Fürstenfeld. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.museum-pfeilburg.at/
Ab 20. Juli - "Name und Notwendigkeit" - Ein Kunstprojekt von Julius DEUTSCHBAUER & Andrea MAURER (kuratiert von Bettina KOGLER) auf der MARIAINSEL - Start: Freitag 20. Juli 19 Uhr (bis 29. Juli 0-24 Uhr)
Andrea Maurer / Julius Deutschbauer
Name und Notwendigkeit
Eröffnung und Performance: Freitag, 20.7.2018, 19h
Ausstellungsdauer: 21.-29.7.2018
Öffnungszeiten: täglich 0-24h
Kuratorin: Bettina Kogler
Eine Installation und Abenteuerlesung mit doppeltem Boden:
Der eine liest, die andere legt Hand an Tisch und Wort, Namen und Stuhl. Sessel, Bein und Boden, Namen und Wort sind ein öffentlicher Ort. Jedes Ding hat seinen Namen; jede Sache braucht sein Wort. Die Sache ändert sich, das Wort bleibt. Die eine schlägt ein Buch auf, der andere neigt sich über Sache und Ding. Latte und Leiter, Tisch und Stuhlbein, Seil und Knoten geraten in Schieflage. „Durch verschiedene Arten von Rede wird der Name von Glied zu Glied verbreitet wie durch eine Kette." (Saul A. Kripke, Namen und Notwendigkeit, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1993, S. 107)
Maurer bearbeitet Namen, Worte und Gegenstände, Deutschbauer faselt/rezitiert am anderen Ende der Kette. Hat die Kette denn ein Ende?
Andrea Maurer, 1978 in Salzburg geboren, lebt und arbeitet als bildende Künstlerin, Performerin und Choreografin in Wien. Maurer wurde 2013 für die Installation Gesprächsgegenstände mit dem Salzburger Landespreis für Medienkunst ausgezeichnet. Für die Performance SELBSTZERLEGUNG erhielt sie 2016 den H13 Preis für Performance des Kunstraum Niederösterreich. Die Tageszeitung Der Standard bezeichnete sie als „Meisterin der Sprach- und Bedeutungszerlegung", deren „Gesprächsgegenstände die Logik der Gebrauchskommunikation mit Witz ad absurdum führen".
Julius Deutschbauer, 1961 in Klagenfurt geboren, lebt als bildender und Plakatkünstler, Performer, Filmer und Autor in Wien. Performative Arbeiten u.a. im Tanzquartier Wien, Donaufestival, Sophiensäle Berlin, Kampnagel Hamburg, mumok - Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig und bei der Sommerszene Salzburg mit einem Blog - zuletzt 2016 mit dem „Antirassismusvergnügungspark". Seit 1997 betreibt er die Bibliothek ungelesener Bücher (www.bibliothek-ungelesener-buecher.com). Mit seinen bildnerischen Arbeiten ist er in der Galerie Steinek, Wien und EBENSPERGER, Berlin/Salzburg vertreten.
Bettina Kogler, 1974 in Wolfsberg geboren, war von 1999 bis 2003 als freie Produktionsleiterin für verschiedene freie österreichische Tanz- und Performancegruppen tätig. Zwischen 2003 und 2006 war Kogler die künstlerische Leiterin des Festivals imagetanz und betreute Tanz- und Performanceprojekte im dietheater Wien. Danach war sie bis 2012 als Kuratorin in brut Wien tätig und führte dort das Tanz- und Performancefestival imagetanz fort. Zwischen 2013 und 2017 war sie die künstlerische Leiterin der Abteilung performing arts im WUK und ab 2018 übernahm Kogler die Leitung im Tanzquartier Wien.
Von 2.-6. Juli - Workshop mit Cesare PIETROIUSTI zwischen 2. und 6. Juli 2018, taeglich von 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr, im Grazer Kunstverein und in Fuerstenfeld.
Cesare Pietroiusti
Non-Functional Thoughts
Workshop mit Cesare Pietroiusti zwischen 2. und 6. Juli 2018, täglich von 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr, im Grazer Kunstverein und in Fürstenfeld. TeilnehmerInnen jeglicher Herkunft und jeglichen Alters sind herzlich willkommen, sich mit dem Betreff „Workshop" per Email office@grazerkunstverein.org anzumelden.
Dieser 5-tägige Workshop wird die künstlerischen Prozesse erkunden, die auf Cesare Pietroiustis neuer zweisprachiger Publikation Non-Functional Thoughts basieren. Die Teilnehmer/innen werden eine Serie von kleinen konzeptuellen Kunstprojekten durchlaufen und dabei alltägliche Objekte, Methoden, Requisiten und Menschen einsetzen. Unkonventionelles Denken und künstlerische Ideen werden in alle möglichen Kontexte und Situationen gestellt und schließlich in einer performanceartigen Präsentation am Freitag, den 6. Juli, auf der Mariainsel präsentiert.
Die Workshop-Teilnehmer/innen erhalten ein Exemplar von Pietroiustis Publikation Non-Functional Thoughts. Ein Imbiss wird während der Workshop-Zeiten bereitgestellt und die Reisekosten zwischen Graz und Fürstenfeld zurückerstattet.
Cesare Pietroiusti, 1955 in Rom geboren, lebt und arbeitet in Rom. In seiner Arbeit beschäftigt er sich oft mit problematischen und paradoxen Situationen, die in alltäglichen Handlungen verborgen liegen. 1997 veröffentlichte er die Broschüre Non-Functional Thoughts, die mehr als einhundert nutzlose, ungewöhnliche oder inkongruente Ideen enthält, die von jedem als Mikrokunstprojekte realisiert werden können. In einer Zeit in der Kunst zunehmend instrumentalisiert wird und in der Menschen durch polarisierende Kräfte kategorisiert und gespalten werden, dient Non-Functional Thoughts auf spielerische, aber auch kritische Art als zeitgemäßer Leitfaden, zur Wiedervereinigung von Menschen und Individuen.
Kate Strain, 1983 in Dublin geboren, arbeitete u.a. im Project Arts Centre in Dublin und im Kunstraum Cow House Studios in Wexford, Irland. Im Jahr 2016 war Strain Mitbegründerin des ersten Department of Ultimologie am Trinity College in Dublin und nahm im selben Jahr beim Young Curators Residency Program der Fondazione Sandretto Re Rebaudengo in Turin teil. Seit 2016 ist Strain die künstlerische Leiterin des Grazer Kunstvereins.
Ab 23. Juni - 1. Juli "LODGE" - Ein Kunstprojekt von Justin LIEBERMAN (kuratiert von Stephanie WEBER) auf der MARIAINSEL - (Geoeffnet: 0-24 Uhr)
Justin Lieberman
LODGE
Ausstellungsdauer: 23.6.-1.7.2018
Öffnungszeiten: täglich 0-24h
Kuratorin: Stephanie Weber
Justin Liebermans Intervention schöpft gleichermaßen aus der Geschichte der Land Art und den Formen lokaler Fauna und sucht, die Nützlichkeit von Kunstwerken zu verlängern, deren Lebenszyklus sich eigentlich dem Ende zuneigt. Aus seinem eigenen skulpturalen und malerischen Surplus sowie gestifteten Werken von Fürstenfelder/innen und Kunststudent/innen aus Graz und Wien, baut Lieberman einen Damm und Bau in Biberart - wohlvertraute Formen in der Gegend um Fürstenfeld. Während Biber in ihrer Mehrzahl oftmals als Plage beschrieben werden, betont Lieberman ihre dialektische Natur als Zerstörer und Architekten. Die Fäll- und Bauaktivität der Biber schafft neue Lebensräume in Form von Feuchtgebieten, die zahlreiche andere Tiere anziehen. Die Verwandlung der Materialien in Lodge deutet eine Kunstökologie im Sinne des Gesetzes von der Erhaltung der Masse des französischen Chemikers Antoine Lavoisier an, laut welchem Materie weder kreiert noch zerstört werden kann.
Justin Lieberman, 1977 in Gainesville, Florida/USA, geboren, ist ein US-amerikanischer Künstler und Lehrender mit Wohnsitz in München. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen in Europa und USA präsentiert. Liebermans humorvolles und anspielungsreiches Werk versucht sich an einer Kartierung der es umgebenden politischen und ökonomischen Strukturen. Lieberman studierte an der Yale University, New Haven, sowie der School of the Museum of Fine Arts in Boston und unterrichtete unter anderem am Queens College in New York, der School of the Museum of Fine Arts in Boston sowie an der Akademie der Bildenden Künste München. Zuletzt waren seine Arbeiten bei District Berlin, dem Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, dem Musée régional d'art contemporain Occitanie und im Confort Moderne in Poitiers zu sehen.
Stephanie Weber (*1978) ist seit 2014 Kuratorin für Gegenwartskunst am Münchner Lenbachhaus. Zuvor war sie von 2010-2014 Assistenzkuratorin am Museum of Modern Art in New York.
Am Lenbachhaus kuratierte sie 2015 das Ausstellungs-, Publikations- und Restaurierungsprojekt zum Werk der argentinisch-französischen Konzeptkünstlerin Lea Lublin (ausgezeichnet mit dem Justus Bier Preis für Kuratoren). Sie organisierte außerdem die Ausstellungen Rochelle Feinstein. I Made a Terrible Mistake (2016, ausgezeichnet mit dem Preis für die „Besondere Ausstellung" vom AICA Deutschland), Favoriten III (2016), After the Fact. Propaganda im 21. Jahrhundert (2017) und die Filmreihe Normalzustand. Undergroundfilm zwischen Punk und Kunstakademie (2017).
Ab 8. Juni - "We Make the Place by Playing" - Ein Kunstprojekt von Barbara KAPUSTA (kuratiert von Anne FAUCHERET) auf der MARIAINSEL - Start: Freitag 8. Juni 19 Uhr (bis 17. Juni 0-24 Uhr)
Barbara Kapusta
We Make the Place by Playing
Eröffnung: Freitag, 8.6.2018, 19h
Ausstellungsdauer: 9.-17.6.2018
Öffnungszeiten: täglich 0-24h
Kuratorin: Anne Faucheret
Barbara Kapustas Arbeit kreist um die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt und um die realen wie fiktiven Möglichkeiten der Kommunikation und des Austauschs zwischen Menschen, Dingen und ihrer Umwelt. Die österreichische Künstlerin erfindet und modelliert fiktive Objekt-Personen, anthropomorphe Dinge und sprechende Gegenstände, die gleichzeitig unheimlich und familiär sind. Sie sprechen von der Hybridisierung von Design, Alltagsgegenstand, künstlerischem Objekt und Körper, von Oberfläche und Material, vom Benutzen, Berühren und Spielen.
We Make the Place by Playing ist eine neue Installation der Künstlerin aus Keramik-Objekten, Metallkörpern und Text, die gleichzeitig im öffentlichen Raum in Prag und auf der Mariainsel in Fürstenfeld zu sehen ist. Comichafte Hände und elastisch ausgedehnt wirkende Köpfe mit matter und leicht unregelmäßiger Oberfläche sind zugleich Protagonisten, Marionetten, Platzhalter und Skulpturen. Kapustas Werke sind nie leblose Objekte, die ein passives Dasein führen, sondern Teile eines Systems von Bedeutsamkeit, die uns helfen können die Welt und Umwelt anders zu erleben und erfassen.
Die angedeuteten Körper in We Make the Place by Playing werden zu einer heterogenen Ansammlung an Fragmenten, zu einer changierenden Konstellation, die von jeglichen binären Normen und Identitätszuschreibungen befreit ist. Zwischen Teil und Gesamtheit entfaltet sich der erwünschte, zukünftige - noch fiktionale - Körper gegen die gewöhnlichen dualistischen (männlich/weiblich, natürlich/technologisch, objektiv/subjektiv, aktiv/passiv) Trennlinien. Er fließt in seine Umwelt hinein. Leise, spielerisch und offen lässt er neue Zukunftsvorstellungen des Zusammenlebens spüren.
Wann wird ein Ding zu einem Fragment, und ein Fragment zu einem Körper? Was passiert, wenn Dinge mit uns und miteinander zu sprechen anfangen, wenn sie die Welt aus ihrer Sicht beschreiben und erzählen? Wie können wir dann mit Dingen zusammenleben?
Ein zentrales wiederkehrendes Element in Barbara Kapustas (*1983 in Lilienfeld) Arbeit ist die Verknüpfung des Körpers mit Materialität und Sprache. Mit einer Handlungsmacht betraut, erlaubt diese Materialität eine Diversität und Verletzlichkeit. Derzeit lebt und arbeitet die Künstlerin in Wien. Ihre Objekte, Videos und textbasierten Arbeiten waren zuletzt in den Ausstellungen Empathic Creatures bei Ashley Berlin (2018), In Middens, Gianni Manhattan, Wien, 2017; Instructions for Happiness, KUP, Athens 2016; Das Begreifen, und Die Sprache der Dinge, 21er Haus, Wien, 2016; The Promise of Total Automation, Kunsthalle Wien, Wien, 2016; Dinge und Dialoge, Scriptings, Berlin 2015; Mouth As Is A Haunted House, Beautiful Gallery, Chicago 2015; Poesie, mumok kino, Wien, 2015 zu sehen.
Anne Faucheret, 1981 in Paris geboren, ist Kunsthistorikerin und Kunstkritikerin. Seit 2014 ist sie Kuratorin in der Kunsthalle Wien. Faucheret zeichnete u.a. für Ausstellungen wie The Promise of Total Automation (2016) und Work It, feel it! (2017) verantwortlich. Zwischen 2010 und 2015 war sie als kuratorische Beraterin für den steirischen herbst tätig, wo sie Adaption (2012) und Liquid Assets (2013) organisierte und das 24/7 Marathon-Camp Truth is concrete (2012) co-kuratierte. Ihre Forschung konzentriert sich auf Fragen des politisch-ästhetischen Engagements, der kulturellen Übersetzung und ihrer Vermittlung, sowie der Beziehung zwischen Technologie und Kunst.
7. - 15. Juli "Non-Functional Thoughts" - Ein Kunstprojekt von Cesare PIETROIUSTI (kuratiert von Kate STRAIN) auf der MARIAINSEL - (bis 15. Juli 0-24 Uhr)
Cesare Pietroiusti
Non-Functional Thoughts
Dauer: 7.7.-15.7.2018
Öffnungszeiten: täglich 0-24h
Kuratorin: Kate Strain
Workshop mit Cesare Pietroiusti zwischen 2. und 6. Juli 2018, täglich von 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr, im Grazer Kunstverein und in Fürstenfeld. TeilnehmerInnen jeglicher Herkunft und jeglichen Alters sind herzlich willkommen, sich mit dem Betreff „Workshop" per Email office@grazerkunstverein.org anzumelden.
Dieser 5-tägige Workshop wird die künstlerischen Prozesse erkunden, die auf Cesare Pietroiustis neuer zweisprachiger Publikation Non-Functional Thoughts basieren. Die Teilnehmer/innen werden eine Serie von kleinen konzeptuellen Kunstprojekten durchlaufen und dabei alltägliche Objekte, Methoden, Requisiten und Menschen einsetzen. Unkonventionelles Denken und künstlerische Ideen werden in alle möglichen Kontexte und Situationen gestellt und schließlich in einer performanceartigen Präsentation am Freitag, den 6. Juli, auf der Mariainsel präsentiert.
Die Workshop-Teilnehmer/innen erhalten ein Exemplar von Pietroiustis Publikation Non-Functional Thoughts. Ein Imbiss wird während der Workshop-Zeiten bereitgestellt und die Reisekosten zwischen Graz und Fürstenfeld zurückerstattet.
Cesare Pietroiusti, 1955 in Rom geboren, lebt und arbeitet in Rom. In seiner Arbeit beschäftigt er sich oft mit problematischen und paradoxen Situationen, die in alltäglichen Handlungen verborgen liegen. 1997 veröffentlichte er die Broschüre Non-Functional Thoughts, die mehr als einhundert nutzlose, ungewöhnliche oder inkongruente Ideen enthält, die von jedem als Mikrokunstprojekte realisiert werden können. In einer Zeit in der Kunst zunehmend instrumentalisiert wird und in der Menschen durch polarisierende Kräfte kategorisiert und gespalten werden, dient Non-Functional Thoughts auf spielerische, aber auch kritische Art als zeitgemäßer Leitfaden, zur Wiedervereinigung von Menschen und Individuen.
Kate Strain, 1983 in Dublin geboren, arbeitete u.a. im Project Arts Centre in Dublin und im Kunstraum Cow House Studios in Wexford, Irland. Im Jahr 2016 war Strain Mitbegründerin des ersten Department of Ultimologie am Trinity College in Dublin und nahm im selben Jahr beim Young Curators Residency Program der Fondazione Sandretto Re Rebaudengo in Turin teil. Seit 2016 ist Strain die künstlerische Leiterin des Grazer Kunstvereins.